Ja bin ich denn der Depp kommt es von über mir aus dem Mund meiner Freundin, die sich in Rage geredet hat. Ich muss grinsen... Irgendwie gibt es diese Platte wohl fast in jedem Haushalt, in dem eine Mutter mit Kindern wohnt.
Aber zur Vorgeschichte: Wir sitzen zu viert im Keller einer Freundin. Alles ist liebevoll hergerichtet, Tee, Energiekugeln, gute Düfte, Kartensets, Malsachen. Wir wollten uns zum kreativen Austausch während der Rauhnächte treffen. Der Redebedarf ist groß. Wir sind bemüht, einander zuzuhören und nicht gleich mit unseren Gedanke zu den noch nicht beendeten Erzählungen hineinzuplatzen. Wir lachen, sind nachdenklich. Erzählen uns unsere Rauhnachtserfahrungen. Wir sind alle aus dem Waldorfkreis, haben unsere Kinder dort. Jede von uns hat den Anspruch an sich, die Kinder bestmöglichst im Sinne der Waldorfpädagogik zu unterstützen.
Und alle sind wir auf der Suche nach dem Raum, in dem auch wir als Frauen uns noch entfalten und wieder Kraft für den Alltag schöpfen können. Alle versuchen wir einen möglichst eleganten Spagat zwischen den geliebten Menschen, Beruf, Schule, Haushalt, Eltern hinzulegen. Zumindest fällt in diesem Kreise der Aspekt "wie sehe ich dabei auch noch faszinierend gut aus" weg...
Während wir also reden und jede an ihrem Visonboard arbeitet redet sich meine Freundin in Rage. Ich sitze mit meinen Sachen auf dem Boden, alles um mich herum und höre fasziniert, wie auch sie sich als dieser "Depp" fühlt, der die ungeliebten Dinge des Haushalts erledigt, während alle anderen sich auf ihre Zimmer verzogen haben, lesen, Musik hören oder spielen... Auch die anderen beiden nicken wissend und zustimmend.. Ja, das Gefühl kennen auch sie nur zu gut.
Wir haben an diesem Abend keine Lösung gefunden, haben aber noch viel und herzlich gelacht, fühlten uns gesehen und verstanden und haben wieder ein bisschen aufgetankt.
Für mich stellt sich einmal mehr die Frage: wo sind die frühen Warnzeichen? Wie muss ich kommunizieren, dass auch meine Bedürfnisse klar erkennbar sind. Wo setzte ich Grenzen? Wo kümmere ich mich zuallererst einmal um mich?
Ich weiß, es gibt Frauen, die haben das besser im Griff, zumindest glaube ich das... oder stimmt das am Ende gar nicht ;-))
Wie füllst Du nach solchen Erlebnissen Deine Batterien wieder auf? Was bringt Dich zurück in die gute Laune?
Let me know! Ich lerne gerne dazu!