Ebbe und Flut

Also, wenn ich so die Reihe meiner Ahnen betrachte, dann sollte mir eine gewisse Gelassenheit und Geduld in die Wiege gelegt sein. Fast alle Bauern, Gärtner, Winzer, Handwerker... alles Berufe, die ein gewisses Maß an Geduld erfordern und immer wieder Zeiten des Wartens haben, wo eben scheinbar nichts passiert. (Zumindest sind sie eine gewisse Erklärung für meine Leidenschaft für "Zaubertränke" und Gewürzmischungen...)

Manches Korn braucht die Winterruhe, alle Samen brauchen eine gewisse Zeit zum Keimen, alles braucht seine Zeit, um zu reifen und auch im Handwerk geht nichts auf die Schnelle. So eine Schmiede musste erst einmal befeuert werden und auch dann war so ein Eisen nicht mit ein paar Schlägen fertig.

Wo mögen diese Gene wohl versteckt sein, die Zeiten der scheinbaren"Ebbe" gelassen verstreichen bzw. anderweitig nutzen lassen.


Und dann gibt es wieder Zeiten der Flut. Das waren die Zeiten der Ernte, wo dann vieles auf einmal kommt, all die Früchte der letzten Monate, die dann sorgsam verarbeitet sein wollen. Da gibt es dann im Jetzt Tage, die ganz viel Gutes "anschwemmen". Warum hinterlassen dann im Hier und Jetzt die "Wartezeiten" manchmal so ein Loch? Wird uns allen zu sehr suggeriert, dass alles immer sofort und am besten gleichzeitig da sein müsste und wenn das nicht so ist, dass man dann irgendetwas falsch macht.


Im Yoga gibt es den Baum und diese Übung läßt sich wunderbar damit verknüpfen, in die Wurzeln der Ahnen einzutauchen und deren ganze Kraft, die ja schließlich in einem selbst gemündet hat bewußt anzunehmen und zu aktivieren... ob es mich geduldiger macht?? Keine Ahnung, aber einen Versuch ist es allemal wert :-)


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