Wie weit muss ich die Meinung des anderen Individuums tolerieren? Wie weit muss ich sie gutheißen, oder wo habe ich das Recht, seine Wünsche und Meinungen zu beschneiden?
Wie weit darf jeder seine eigenen Erfahrungen machen od. wo kann, darf soll ich das unterbinden oder versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen?
Jeder von uns hat Dinge, die er für gut und richtig hält. Es gibt einen Verhaltenskodex und jeder hat irgendeine Art von Idealen. Wir sind schnell dabei, diese zu verteidigen, sobald wir das Gefühl haben, sie würden von außen bedroht. Wir "erziehen" unsere Kinder nach unseren Erfahrungen und so, dass wir vermeintlich gut mit ihnen leben können.
Wo aber sind da die Grenzen?
In der Autobieographie eines Yogi beschreibt Yogananda wie sehr er sich wünscht, auf die Kumba Mela zu gehen, dem Ereignis, wo einst Babaji seinem Meister erschienen ist. Der Meister läßt einige Male leise anklingen, er möge doch hierbleiben, aber Yoganandas Wunsch und Begeisterung ist so groß, dass der Meister ihn ziehen lässt. Er läßt ihm seinen Willen.... Als Yogananda zurückkommt, ist der Meister verstorben und er macht sich bittere Vorwürfe. Auch wenn der Meister dies alles vorhersehen konnte, so hat er ihm doch seinen Weg gelassen.
Einige Zeit später erscheint der Meister Yogananda und sagt ihm, alles sei gut. Er wäre so begeistert gewesen und er wollte ihm die Erfahrung dieser Kumba Mela lassen, wo doch auch er dort einst eine Erscheinung hatte.
Wieviel Toleranz muss ich üben? Bis dorthin, wo der andere in meinen Bereich eintritt? Und wenn ja, wo genau ist mein Bereich? Und wenn, muss ich mich verteidigen oder nur klar Stellung beziehen und eine klare Linie fahren? Reden oder Tun?....
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